Die Brauerei von Lutterbach

Die alte Klosterbrauerei, die angeblich 1648 von den Mönchen von Lucelle gegründet worden ist, geht im 19. Jahrhundert unter dem Impuls der Familie Struch, zur industriellen Stufe über.

Zwischen 1861 und 1868 wurde die Brauerei, die damals an die Österreichischen Brüder Thansing vermietet war, ein modernes Unternehmen, das mit den letzten technischen Innovationen ausgestattet wurde.

1871 wurde die Brauerei von einem Straßburger Braumeister gekauft, Theodor Boch.  Ein roter Stern, der an die Straßburger Taverne der Familie des neuen Eigentümers erinnerte, wurde dann das Logo der Brauerei. 1898 nahm die Brauerei den Namen  "Société Theodor Boch et Compagnie" an, und wurde später eine Aktiengesellschaft.

Im Jahre 1921 entstand das neue Markenzeichen der Brauerei, die berühmte Elsässerin mit dem Augenzwinkern, von einem Schüler der "Arts Déco" Schule von Straßburg, André Stouls, entworfen.

Im Jahre 1930 führt die Brauerei von Sochaux eine Fusionsbewegung ein, um die "Société des Brasseries et Malteries Franche-Comté - Alsace" (Gesellschaft der Brauerein und Mälzereien Franche-Comté - Elsass) zu gründen.  Die Brauerei von Lutterbach tritt in diese Gruppe zur selben Zeit wie 5 andere Brauereien der Region ein : die Brauerei Arlen aus Montbeliard, die Brauerei Gangloff aus Besançon, die Brauerei Freysz aus Straßburg, die Brauerei von Mülhausen und die Brauerei von Sochaux.

  

      

 Die Brauerei von Lutterbach Anfang 1945

Bei den schweren Kämpfen, die die Befreiung vom Elsass begleitet haben, befand sich Lutterbach von Ende November 1944 bis Ende Januar 1945 genau auf der Frontlinie. Während dieser Periode wurden die Stadt von Lutterbach sowie die Brauerei gänzlich zerstört.  Aber groß war die Überraschung der französischen Truppen, die, als sie am 20. Januar 1945 in Lutterbach einzogen, entdeckten, dass 1800 Personen in den tiefen, gewölbten, intakt gebliebenen Kellern der Brauerei zuflucht gesucht und darin neun Wochen unter unvorstellbaren Bedingungen verbracht hatten.

Nach dem Krieg wurde die Brauerei wieder aufgebaut und die Brauereiaktivitäten konnten wieder aufgenommen werden.

 

 

Im Jahre 1966 entsteht die SEB (Société Européenne de Brasserie, also Europäische Brauereigesellschaft). Diese Gruppe von 23 Brauereien ist damals die wichtigste Brauereigesellschaft von Europa und Produziert 6 Millionen Hektoliter. Sie übernimmt im Jahre 1968 die "Franche-Comté - Alsace" Gruppe, die dann nur noch 5 Firmen zählt, da die Brauerei Arlen schon in den dreißiger Jahren geschlossen hatte.

Im Jahre 1968 hat die Brauerei von Lutterbach definitiv ihre Aktivitäten eingestellt, und ihre Gebäude wurden 1971 abgerissen.

Der Name "Lutterbach" ist seitdem wiedererschienen auf Bier, das von Kronenbourg gebraut wurde, die Brauerei die das Markenzeichen derzeit besitzt.

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